Tour Soziale Unternehmen
Erfahrenes und Erlebtes bleibt besser im Gedächtnis und macht Erinnerung lebendig: aus dieser Motivation heraus veranstaltete arbeit plus Salzburg Anfang Oktober die Tour Soziale Unternehmen. Hier ging es darum, den Interessierten einige Beratungs- und Betreuungseinrichtungen (BBE) und Sozialökonomische Betriebe (SÖB) in Salzburg zu zeigen.
Geladen war Herr Landesrat Pewny, der leider wegen einer Terminkollision absagen musste, die Landesgeschäftsführerin des AMS Salzburg, Frau Jacqueline Beyer, Andrea Weismann, ebenfalls AMS Salzburg, Mitglieder des Sozial-, Gesellschafts- und Gesundheitsausschuss des Salzburger Landtags und Abgeordnete zum Bundes- und Nationalrat aus Salzburg.

v.l.: Christian Moik, Ingrid Leditznig, Christian Aichinger, Andrea Kirchtag, Andreas Auer, Kimbie Humer-Vogl, Jaqueline Beyer, Wolfgang Katsch, Peter Ruhmannseder, Wolfgang Tonninger, Andrea Weismann
Die Einladung: Textauszug
…Die Sozialen Unternehmen im Netzwerk von arbeit plus spielen eine wichtige Rolle bei der Integration von Menschen in den Arbeitsmarkt. Neben dieser Kernfunktion ist deren Beitrag zur Bewältigung von Gesundheits- und Lebenskrisen äußerst wichtig, damit unterstützen sie auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Und durch die vielfältigen Kooperationen mit Wirtschaftsunternehmen und Kommunen entsteht so ein wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Mehrwert…
Die Tour Soziale Unternehmen
Treffpunkt war bei Frau&Arbeit in der Sterneckstraße 13. Nach Gruß- und Eröffnungsworten von Jaqueline Beyer (GFin AMS Salzburg), Peter Ruhmannseder (GF arbeit plus Salzburg) und Andrea Kirchtag (GFin Frau&Arbeit) wurden die Beratungsangebote FBZ, young FBZ und FBZ meine Chance besucht. Alle Angebote richten sich an Frauen, die in den Arbeitsmarkt (wieder-) einsteigen wollen und hierbei Unterstützung brauchen: junge Frauen, Frauen die zugewandert sind und Deutsch als Zweitsprache sprechen und Frauen, die aus unterschiedlichen Gründen noch nicht oder nicht mehr am Arbeitsmarkt Fuß fassen konnten.
Zur Stärkung ging es dann in den Bauchladen, einem Gastronomiebetrieb von frauenanderskompetent. Neben dem Verzehr von köstlichen Snacks und Kaffee gaben Wolfgang Katsch (GF anderskompetent GmbH) und Andreas Auer (Bereichs- und Betriebsleiter frauenanderskompetent) Einblick in die unglaublich vielfältigen Arbeitsangebote des Sozialökonomischen Betriebs, der sich um die Stabilisierung von Frauen und ihre Bedürfnisse kümmert, um sie dann in den Arbeitsmarkt einzugliedern. Und sie berichteten über die Zukunft und Entwicklungsideen der Betriebe.
fairMATCHING wurde mit dem Ziel gegründet, zugewanderte Menschen beim Eintritt in den Arbeitsmarkt zu unterstützen, denn Arbeit ist ein wesentlicher Faktor gelungener Integration. Wolfgang Tonninger (GF fairMATCHING) berichtete neben der Entstehungsgeschichte des Vereins auch über Zusammenarbeit mit Unternehmen und den jeweiligen Bedürfnissen. Darüber hinaus gelingt es fairMATCHING spannende Formate zu entwickeln, um die Menschen dort abzuholen, wo sie sind. Sei es über die matchBOX oder über diverse Kulturangebote, die in regelmäßigen Abständen dazu einladen, Zuwanderung aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Mittagessen im Schmankerl. Ein Unikum in Salzburg, das (vergeblich) seinesgleichen sucht: hier kann nicht nur gut, sondern vor allem günstig gespeist werden. Das Restaurant schafft also das Besondere: Menschen ganz unterschiedlicher sozialer Herkunft sitzen hier gemeinsam beim Mittagstisch und können ihren Hunger stillen. Die Küche beliefert aber auch andere Einrichtungen in Salzburg mit Speisen: zB Kindergärten.
Exkurs
Gemeinsames Essen verbindet nicht nur, es lädt auch dazu ein, wichtige Themen zu diskutieren: in diesem Fall das Thema KINDERBETREUUNG. Schon bei Frau&Arbeit wurde festgestellt, dass dieses Thema seit mehr als 30 (!) Jahren besprochen wird, dass ein Ausbau der Kinderbetreuung unumgänglich ist, wenn Frauen in den Erwerbsarbeitsmarkt geholt werden sollen. Bis heute hat sich hier viel zu wenig getan und auch die Konzepte sind meist eher dem akuten Bedarf als wirklich zukunftsträchtiger und dauerhaft tragfähiger Veränderung und Verbesserung geschuldet.
Die Tour geht weiter
Die Soziale Arbeit gGmbH betreibt neben dem Schmankerl noch andere, spannende Sozialökonomische Betriebe: in der Teisenberggasse in Maxglan findet sich neben dem TAO auch die Lebensarbeit. Christian Moik (GF Soziale Arbeit gGmbH) führt durch die Teilbetriebe: TAO richtet sich an langzeitarbeitssuchende Menschen und bietet Arbeit in den Bereichen Kleidersammlung, Sortierung, Verkauf, aber auch Kleintransporte, Entrümpelungen, Upcycling und Entsorgung an. Die Lebensarbeit mit ihrer wunderbaren Werkstatt richtet ihr niederschwelliges Beschäftigungsangebot an Frauen und Männer, um ihnen den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern.
Bis in den Tennengau führte die Tour soziale Unternehmen: in der Halleiner Arbeitsinitiative HAI zeigten Michaela Gadermayr (GFin HAI) und Robert Zoister (Leitung Personalentwicklung) die verschiedenen Räumlichkeiten des Betriebs: Vom Verkauf, über Sortierung, Lager und Möbelverkauf. Ein beeindruckender Betrieb, der auch Grünraumpflege und einen Abfallwirtschaftshof betreibt.
Eine intensive, aber sehr informative Tour Soziale Unternehmen endet hier und wird aufgrund positiven Feedbacks mit Sicherheit eine Wiederholung 2025 finden!

Vielen, vielen Dank an alle teilnehmenden Betriebe und Beratungseinrichtungen, an Jaqueline Beyer und Andrea Weismann (beide AMS Salzburg) und an Kimbie Humer-Vogl (Grüne) und Christian Aichinger (KPÖ plus).
