JA sagen zu Menschen, die zu oft NEIN gehört haben.

Heute wurde die Evaluation der Aktion 20.000 durch das Sozialministerium veröffentlicht. Damit findet ein mutiger Schritt in der österreichischen Arbeitsmarktpolitik vorerst seinen Abschluss. Die Ergebnisse sind vielfältig: Sie zeigen ungenutzte Potentiale und notwendige Anpassungen auf, die auch aufgrund des plötzlichen Stopps durch die ehemalige Sozialministerin Hartinger-Klein, im Rahmen der Pilotphase nicht mehr umgesetzt werden konnten. Insgesamt wären fast 75.000 Menschen in die Förderkriterien der Aktion 20.000 gefallen. Mit unter 4.000 Teilnehmenden wurde das Potential also nur zu 5 Prozent ausgeschöpft.

Die Ergebnisse der Evaluation weisen deutlich auf die große arbeitsmarktpolitische und persönliche Bedeutung hin, die die Aktion 20.000 als Instrument für ehemals langzeitarbeitslose, ältere Menschen hatte. Mehr als 90 Prozent der Teilnehmenden stimmten der Aussage „Ich war begeistert, wieder arbeiten zu können“ zu. Die größte Wirkung ergab sich für die Menschen in Hinblick auf berufliche Weiterbildung sowie Unterstützung und Empowerment. Über ein Drittel (31,7 Prozent) fand auch über die Aktion 20.000 hinaus eine Anstellung. „Die Aktion 20.000 hat „Ja“ gesagt zu Menschen, die schon viel zu oft ein „Nein“ gehört haben. Neben existenzsichernder Beschäftigung durch kollektivvertraglich bezahlte Jobs, erhielten sie Unterstützung und Weiterbildung. Sie konnten soziale und berufliche Kontakte knüpfen, ihre Kompetenzen unter Beweis stellen und es eröffneten sich so neue berufliche und persönliche Perspektiven.

Auch mit dem offiziellen Ende der Aktion 20.000 bleibt die Tatsache allerdings bestehen, dass am heimischen Arbeitsmarkt vielfach allein das Geburtsdatum zum Ausschlussgrund wird: Etwa 40 Prozent aller Menschen über 50 Jahre, die arbeitslos gemeldet sind, sind langzeitbeschäftigungslos, also seit über einem Jahr auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung. Es ist zu erwarten, dass sich diese Situation im kommenden Jahr aufgrund der schlechteren Konjunkturlage verschärfen wird.

Die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass es auch weiterhin engagierte und neue Projekte braucht, um dieser Zielgruppe entsprechende Chancen und Möglichkeiten zu geben.

Weitere Info: : https://www.sozialministerium.at/Services/Studien.html?fbclid=IwAR2g6npmiEaFskWWA_XOtFPjYHkqFOG8WN_c9n8AjagXHwhQxyegQGEyExw

Die gesamte Prospect Studie hier: www.prospectgmbh.at/evaluation-aktion-20-000

Und auf youtube gibts auch Filme: https://www.youtube.com/watch?v=lQy3crTwLKE